Professionelle Beratung durch unser Fachpersonal
2 Standorte mit modernem Showroom
Produkt und Montage aus einer Hand
Queue-Reparaturen in eigener Werkstatt

Billard ist Sport! Oder doch nicht?

18.08.2021

Jüngst musste ich wieder lesen, Pool-Billard sei ja gar kein Sport. Nur ein Spiel. Nicht mehr, nicht weniger.
Gut, es wäre gelogen, wenn ich jetzt sagen würde, das ich dergleichen ja noch nie gehört habe. Und für einen Großteil der Bevölkerung stimmt das sicher auch. Viele unserer Kunden spielen beispielsweise Billard aus gesellschaftlichen Gründen und „weil es einfach Spaß macht“.

„Stimmt“, sag ich dann immer. Der Spaß steht absolut im Vordergrund. Das ist auch gut so.

Nichtsdestotrotz ist Billard eine olympisch anerkannte Sportart und steht auch bei den World Games, der Spiele für die olympisch anerkannten Sportarten, die nicht bei Olympia ausgetragen werden, im Programm. Und hier reden wir nicht nur von Pool-Billard, sondern auch vom Dreiband und von Snooker.

Ich kenne viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon sehr lange, nicht wenige sogar persönlich. Daher weiß ich, welche Anstrengungen, welche Entbehrungen und wie viele Enttäuschungen es benötigt, sich letztlich für solch ein Event zu qualifizieren. 

Oder um sich für eine WM, eine EM, eine DM oder, um es mal eine Nummer kleiner und begreiflicher zu machen, eine Bayerische Meisterschaft (oder jedes andere Bundesland) zu qualifizieren.

Das alles sind Turniere, die mindestens mal 90% der Billardsportlerinnen und -sportler auf ewig vorenthalten bleiben. Je höher man aufsteigt in dieser bildhaften Pyramide, desto schwerer wird es auch, sich dafür zu qualifizieren. Für die meisten ein dann nie zu erreichendes Ziel.

Aber denjenigen, die es zum einen versuchen und zum anderen dann auch schaffen, eine sportliche Leistung abzusprechen, ist unbegreiflich. Gerade auch von Leuten aus der Billard-Szene heraus. 

Zumal man, wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, ja wissen sollte, das man ein Billardturnier über 12 Stunden oder gar mehrere Tage nicht mal einfach so daher spielt. Das erfordert Konzentration, mentale Stärke und nicht zuletzt körperliche Fitness. 

Manch einer wird jetzt sicher stutzig und fragt: „Körperliche Fitness“?

Da entgegne ich, dass man einfach mal ausrechnen soll, wie viele Kilometer man an einem solchen Tag um den Tisch läuft. Und dies gepaart mit dauerhaftem „unter Strom stehen“. Ich denke, es sollte klar sein, dass man dies ohne ein Mindestmaß an körperlicher Fitness nicht bewältigen kann. Oder aber man scheidet eben früh aus und fährt wieder nach Hause….

Gerade in den letzten Jahren ist der Fitnessgrad der Topspieler nochmals um ein Vielfaches angestiegen. Quasi parallel zum sportlichen Niveau, welches in den vergangenen zwanzig bis dreißig Jahren erheblich gestiegen ist. Das eine bedingt das andere.

Sprich, wer heutzutage nicht fit ist, fährt früh nach Hause. Gerade in so einer Sportart, wo oftmals Nuancen über das Wohl und Wehe entscheiden.

Jochen Maurer